Pressemitteilung
Stiftung für Konsumentenschutz: Ampel-Kennzeichnung: Zeichen stehen auf Grün

Stiftung für Konsumentenschutz

15.04.2019, Die Unterstützung für den Nutri-Score, eine verständliche Nährwertangabe auf verarbeiteten Lebensmitteln, wächst: Zahlreiche Organisationen der Medizin und Gesundheitsvorsorge schliessen sich der Forderung der Konsumentenorganisationen nach einer verständlichen und einfachen Nährwertkennzeichnung an. Höchste Zeit also für die Lebensmittelindustrie und den Detailhandel ihren Widerstand aufzugeben und sich für das sinnvolle und verständliche System zu entscheiden.

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV lädt nächste Woche Wirtschaft, Gesundheitsförderung und Konsumentenschutz zu einem Treffen ein, bei dem über den französischen Nutri-Score informiert und diskutiert werden soll.

Eine solche vereinfachte Nährwertkennzeichnung auf verpackten Lebensmitteln ist seit Jahren ein Anliegen der Konsumentenorganisationen. Denn sie hilft den Konsumentinnen und Konsumenten, die Nährwertqualität eines Lebensmittels auf einen Blick zu beurteilen und mit anderen Produkten zu vergleichen.

Gerade für jüngere Konsumenten oder solche, die sich nicht eingehend mit der Zusammensetzung eines Lebensmittels befassen wollen oder können, ist dies eine hilfreiche Vereinfachung. Zugleich werden die Hersteller motiviert, Salz-, Fett- und Zuckergehalt der Produkte zu senken.

In letzter Zeit ist Bewegung in die bisher blockierte Angelegenheit gekommen. In immer mehr europäischen Ländern tauchen unterschiedliche Kennzeichnungen auf, selbst fünf globale Lebensmittelkonzerne - darunter Nestlé, Coca-Cola oder Mondelez - hegten im letzten Jahr eigene Pläne.

In der Schweiz hat Danone begonnen, seine Produkte mit dem Nutri-Score zu kennzeichnen, Coca-Cola führt eine abgewandelte britische «Ampel» ein.

«Die Kennzeichnung soll die Konsumentinnen und Konsumenten bei der Wahl ausgewogener Produkte unterstützen - nun drohen durch mehrere oder nutzlose Systeme Verwirrung statt Klarheit», bedauert Josianne Walpen vom Konsumentenschutz. Die Anbieter müssten erkennen, dass es nicht mehr darum gehe, ob eine Nährwertkennzeichnung auf der Packungsvorderseite komme, sondern ob man ein Kennzeichnungswirrwarr verhindern wolle.

Angesichts der grossen Gesundheitsprobleme, welche durch Fehlernährung und Übergewicht verursacht werden, kann der Nutri-Score mithelfen, die ausgewogeneren Produkte zu wählen.

Eine ganze Reihe von Fachorganisationen im Bereich Medizin und Prävention unterstützen das Anliegen der NGO Allianz Ernährung, Bewegung und Körpergewicht: Auch sie sind überzeugt, dass der Nutri- Score einen sinnvollen Beitrag zu einer ausgewogeneren Ernährung leisten kann.

Was ist der Nutri-Score?
Der Nutri-Score berücksichtigt anders als die britische Ampel nicht nur die weniger günstigen Nährstoffe wie Zucker, Salz, Fett oder gesättigte Fettsäuren, sondern auch positive wie Gemüse, Früchte, Ballaststoffe oder Protein.

Dieses System hat sich in Frankreich seit 2017 gut etabliert und bewährt. Erste Studien zeigen, dass die Konsumentinnen und Konsumenten auf den Nutri-Score positiv reagieren und mehr gesündere Produkte einkaufen. Besonders ausgeprägt ist diese Entwicklung erfreulicherweise bei Haushalten mit den geringsten Einkommen.


Medienkontakt:
Stiftung für Konsumentenschutz
Tel: 031 370 24 24
info@konsumentenschutz.ch

15.04.2019 | von Stiftung für Konsumentenschutz

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Über Stiftung für Konsumentenschutz

Der Konsumentenschutz vertritt unabhängig, kompetent und engagiert die Interessen der Konsumentinnen und Konsumenten. Er ist in der Information und Beratung tätig, verhandelt mit Anbietern und Behörden und vertritt die Konsumenteninteressen auf politischer Ebene.

Die Stiftung mit Sitz in Bern kann auf eine breit abgestützte Finanzierung zählen und agiert parteipolitisch unabhängig. Präsidentin: Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo, Geschäftsleiterin: Sara Stalder.

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Quellen:
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