Pressemitteilung
Schweizer Tierschutz STS verlangt ein Umdenken in der inländischen Geflügelfleisch- und Eierproduktion

Schweizer Tierschutz STS

28.06.2022, Die extreme Hochleistungszucht in der Geflügelfleisch- und Eierproduktion verursacht gravierende körperliche Schäden bei den Tieren: Eine Studie der Universität Bern ergab, dass 97 Prozent der Legehennen ein gebrochenes Brustbein aufweisen. Aus Sicht des Schweizer Tierschutz STS ist in der Geflügelzucht dringend eine Richtungsänderung notwendig, um das Tierleid zu lindern: langsamer wachsende Zuchten bei den Mastpoulets und eine geringere Legeleistung bei den Legehennen. Dies verlangen auch zwei im Nationalrat eingereichte Vorstösse.

Ursache für die gebrochenen Brustbeine bei den Legehennen ist die wegen der Hochleistungszucht verringerte Kalziumversorgung, die wichtig für Eischalenbildung und Knochenbildung ist. Durchschnittlich legt eine hochgezüchtete Legehenne ein Ei pro Tag. Bei tiergerechterer Legeleistung sind weniger Frakturen zu erwarten, die Tiere wären gesünder und hätten weniger Schmerzen. Übermässig schnell wachsende Mastpoulets sind mit knapp über 30 Lebenstagen bereits schlachtreif, zu diesem Zeitpunkt teilweise gehunfähig und weisen oft Herz- Kreislaufprobleme auf. Diese Hochleistungszucht in der Geflügelproduktion ist weltweit standardisiert; die Schweiz ist vollständig von ausländischen Zuchtunternehmen abhängig. Anders als bei allen anderen Nutztierarten gibt es beim Geflügel keine nationalen Zuchtprogramme mehr.

Konsumentinnen und Konsumenten sensibilisieren

«Aus Tierschutzsicht ist die Entwicklung in der Geflügelzucht fragwürdig bis inakzeptabel», hielt Cesare Sciarra, Geschäftsführer Kompetenzzentrum Nutztiere des Schweizer Tierschutz STS, an der diesjährigen STS-Nutztiertagung in Aarau fest. «Die Leistung der Tiere muss in Bahnen gelenkt werden, die für sie erträglich ist.» Um Konsumentinnen und Konsumenten für die heute problematische Geflügelzucht zu sensibilisieren, schlägt Sciarra eine gemeinsame Kommunikationsoffensive von Tierschutz, Detailhandel, Gastronomie, Tierhaltern und verarbeitender Branche vor. Auf Produzentenseite seien erste positive Anzeichen für ein Umdenken erkennbar, die unbedingt gefördert werden müssten.

Bundesrat weicht aus

Im Nationalrat werden demnächst zwei Vorstösse behandelt, die verlangen, dass die hochgezüchtete Eier- und Geflügelfleischproduktion mehr in Richtung Tierwohl gelenkt wird. Nationalrätin Martina Munz (SP/SH), Mitglied Zentralvorstand des Schweizer Tierschutz STS, will, dass der Bund rasch Einfluss auf die Geflügelzucht nimmt, um eine tiergerechte Eier- und Geflügelfleischproduktion zu gewährleisten. In seiner Antwort schreibt der Bundesrat, dass durch «Anpassung der Zuchtziele in den letzten Jahren eine wesentliche Verbesserung der Gesundheit von Mastpoulets erreicht» worden sei. Eine zu oberflächliche Feststellung, die aus Sicht des Schweizer Tierschutz STS der geltenden problematischen Situation in der Geflügelzucht nicht gerecht wird. Nationalrätin Meret Schneider (Grüne/ZH) verlangt, dass durch eine Änderung des Tierschutzgesetzes Qualzuchten in der Hühnermast verboten werden. Der Bundesrat beantragt die Ablehnung ihres Vorstosses.

Für Rückfragen

Dipl. Ing. Agr. ETH Cesare Sciarra
Schweizer Tierschutz STS
Geschäftsführer Kompetenzzentrum Nutztiere
Kompetenzzentrum Nutztiere STS/Kontrolldienst STS
Weihermattstrasse 98
5000 Aarau
Telefon 062 296 09 71
cesare.sciarra@tierschutz.com

28.06.2022 | von Schweizer Tierschutz STS

--- ENDE Pressemitteilung Schweizer Tierschutz STS verlangt ein Umdenken in der inländischen Geflügelfleisch- und Eierproduktion ---


Hinweis der Redaktion: Die Bildrechte liegen beim jeweiligen Herausgeber.


Über Schweizer Tierschutz STS

1861 wurde der nationale Schweizer Tierschutz-Dachverband unter dem Namen «Schweizerischer Centralverein zum Schutz der Thiere» gegründet. 1980 wurde dieser veraltete Name in Schweizer Tierschutz STS geändert.

Heute umfasst der STS 71 Schweizer Tierschutzorganisationen und den Tierschutzverein Liechtenstein. Sein oberstes Organ ist die Delegiertenversammlung seiner Sektionen. Geleitet wird er von einem 13-köpfigen Zentralvorstand, der in neun Ressorts aufgeteilt ist: Fachbereich, Finanzen, Rechtsdienste, Politik, Kommunikation, Sektionen, Personal, International und Jugend.

Der STS ist national in allen Bereichen des Tierschutzes auf der fachlichen, politischen und gesetzgeberischen Ebene tätig. Die Sektionen des STS stellen mit ihren Tierheimen, Tierpflege- und Auffangstationen die Tierschutzbasisarbeit in allen Kantonen der Schweiz sicher.

Hinweis: Der Über-uns-Text stammt aus öffentlichen Quellen oder aus dem Firmenporträt auf HELP.ch.


Quellen:
news aktuell   HELP.ch




Offizielle News-Partner:
News aktuell

Swiss Press


News Abo

Facebook X (früher Twitter) Instagram LinkedIn YouTube

TOP NEWS - powered by Help.ch

30 Jahre Schweizerische Hirnliga / Wissen teilen und die Hirnforschung in der Schweiz unterstützen Schweizerische Hirnliga, 04.12.2025

Eltern sind besonders abhängig vom Smartphone Comparis.ch AG, 04.12.2025

Unternehmensnachfolge im Wandel: In Schweizer KMU der MEM-Branche reicht die familiäre Zugehörigkeit nicht mehr aus Swissmechanic Schweiz, 04.12.2025

NEWSTICKER - 05.12.2025
05:11 Uhr 20min
Billig-Angriffe aufs Original: Das sagt die El-Tony-Managerin »

21:22 Uhr SRF
Nachtzüge im Vergleich – Warum die Nachtzüge das Klima nicht retten werden »

20:28 Uhr Blick.ch
Aus nach über 70 Jahren: Kultige Mövenpick-Brasserie in Basel schliesst für immer »

17:11 Uhr NZZ
Das Parlament beendet den Streit um die Kartellbekämpfung – mit einem Kompromiss, der viele Fragen offen lässt »

15:11 Uhr Espace Wirtschaft
Kalkofen ist kaputt: Irreparabler Schaden legt Zuckerfabrik Frauenfeld lahm – mit Folgen für die ganze Schweiz »

11:11 Uhr Computerworld
Hausdurchsuchungen wegen Insiderhandels bei Softwareone »

4
7
9
11
28
41
4
Nächster Jackpot: CHF 2'200'000

4
13
14
20
41
6
12
Nächster Jackpot: CHF 120'000'000

Aktueller Jackpot: CHF 1'020'809