Pressemitteilung
Velokindersitztest: Modelle für den Gepäckträger überzeugen mehr

Touring Club Suisse (TCS)

20.06.2024, Vernier/Ostermundigen (ots) - Der TCS hat 16 Velokindersitze unter verschiedenen Kriterien getestet. Bei einigen Sitzen hat der Unfallschutz im Kopf- und Schulterbereich des Kindes Verbesserungspotenzial. In einem Fall wurde ein verbotener Schadstoff im Gurtpolster des Sitzes identifiziert.

Sobald Kinder eigenständig sitzen können bis zu einem Gewicht von normalerweise 22 Kilogramm - meist im Alter von fünf bis sieben Jahren - dürfen sie mit dem Velo im Strassenverkehr transportiert werden, solange sich die Kinder in einem speziellen Sitz befinden. Der Touring Club Schweiz hat 16 Velokindersitze für die Montage hinter dem Fahrer oder der Fahrerin auf Montage, Handhabung, Komfort, Sicherheit und Verarbeitung sowie auf Gesundheits- und Umweltaspekte getestet. Es wurden Modelle getestet, die eine Sattelrohrmontage sowie eine Montage am Gepäckträger erlauben. Je nach Fahrrad kann nur das eine oder andere Modell eingesetzt werden. Bei einem "normalen" Citybike etwa sind nicht selten beide Varianten möglich.

Im Vergleich von acht Kinderfahrradsitzen für die Montage am Sattelrohr sowie acht derselben Hersteller mit der Montagemöglichkeit auf dem Gepäckträger haben in der Summe die Kinderfahrradsitze auf dem Gepäckträger überzeugt. Die Vorteile lagen hauptsächlich in der einfacheren Montage, der direkten Verbindung zum Fahrrad und dem höheren Komfort für das Kind.

Der TCS empfiehlt das Tragen eines Helms für Velofahrerinnen und -fahrer genauso wie für das Kind. Nicht alle Hersteller gehen mit dieser Grundvoraussetzung in die Konstruktion des Kindersitzes. Das Kind sollte angeschnallt werden können, ohne dazu den Helm abnehmen zu müssen. Weiter wäre es von Vorteil, wenn der Kopf des Kindes nicht nur im schlimmsten Falle eines Unfalls geschützt, sondern auch zum Beispiel beim Schlafen stabilisiert wird. Sehr praktisch sind deshalb jene Sitze, welche über eine nach hinten geneigte Schlafposition verfügen.

Testsieger und Testverlierer

Bei beiden Montagemöglichkeiten überzeugten die Velokindersitze von "OK Baby". Auf dem Prüfstand, welcher eine Fahrt auf Pflastersteinen simulierte, war der Komfort des am Sattelrohr montierten Sitzes von "Ok Baby" mit Abstand am besten. Da der Sitz darüber hinaus mit Liegefunktion ausgestattete ist und über gute Sicherheitseigenschaften im Kopfbereich verfügt, schnitt der sattelrohrmontierte Velokindersitz von "Ok Baby" als Testsieger ab. Ebenfalls zu überzeugen wussten die beiden Modelle "Mr. Fox" von Bellelli. Hier kann mit einem Hebel sehr einfach der Schwerpunkt eingestellt werden und der Helm des Kindes passt gut in die Aussparung des Sitzes.

Testverlierer sind die beiden Modelle von Qibbel. Die Schadstoffuntersuchungen zeigte an beiden Modellen im Gurtpolster an der Brust verbotene Materialien, weshalb die Modelle mit "nicht empfehlenswert" bewertet werden mussten. Zudem zeigte der Sitz Schwächen bei den Normanforderungen. Die Belastbarkeit der Fussstütze konnte nicht standhalten und brach bei der Belastung von 22 Kilogramm nach wenigen Sekunden durch.

Aus Sicherheitsgründen nicht ratsam

Der Einsatz eines Velokindersitzes am Lenker ist schon wegen der Montage nur bedingt empfehlenswert. Der TCS rät jedoch von diesen Modellen auch aus Sicherheitsgründen ab. Im schlimmsten Fall kann der Fahrer oder die Fahrerin bei einem möglichen Crash das Kind einklemmen und erdrücken.

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TCS Tipps für den Kauf eine Velokindersitzes

  • Um eine mögliche und richtige Montage am eigenen Velo zu überprüfen sowie ein Probesitzen eine Probefahrt durchzuführen, sollte ein Fachgeschäft aufgesucht werden. Ein sicherer Stand des Fahrrades muss ebenso gewährleistet sein.
  • Beim Fahren darf kein Fusskontakt zwischen Fahrer und Sitz stattfinden.
  • Das Kind sollte immer einen Helm tragen.
  • Das Kind nie alleine stehen lassen und bestenfalls für den sicheren Stand einen Doppelständer verbauen.

Pressekontakt:

Vanessa Flack
Mediensprecherin TCS

Tel. 058 827 34 41
vanessa.flack@tcs.ch

pressetcs.ch
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20.06.2024 | von Touring Club Suisse (TCS)

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Über Touring Club Suisse (TCS)

Seit seiner Gründung 1896 in Genf steht der Touring Club Schweiz im Dienst der Schweizer Bevölkerung. Er engagiert sich für Sicherheit, Nachhaltigkeit und Selbstbestimmung in der persönlichen Mobilität, politisch wie auch gesellschaftlich. Mit über 2000 Mitarbeitenden und 23 regionalen Sektionen bietet der grösste Mobilitätsclub der Schweiz seinen über 1,6 Millionen Mitgliedern eine breite Palette von Dienstleistungen rund um Mobilität, Gesundheit und Freizeitaktivitäten an.

Alle 70 Sekunden erfolgt eine Hilfeleistung. 200 Patrouilleure sind jährlich mit etwa 361'000 Einsätzen auf Schweizer Strassen unterwegs und ermöglichen in mehr als 80 % der Fälle eine sofortige Weiterfahrt. Die ETI-Zentrale organisiert jährlich etwa 63'000 Hilfeleistungen, darunter 3500 medizinische Abklärungen und über 1300 Repatriierungen. TCS Ambulance ist der grösste private Akteur für Rettungsdienst und Krankentransport in der Schweiz mit 400 Mitarbeitenden, 22 Logistikbasen und rund 45'000 Einsätzen pro Jahr. Die Rechtsschutz-Büros bearbeiten 52'000 Fälle und geben rund 10’000 Rechtsauskünfte.

Seit 1908 setzt sich der TCS ein für mehr Sicherheit in der Mobilität – möglich dank der Mitgliedschaft. Er entwickelt Lehrmittel, Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen, testet Mobilitätsinfrastrukturen und berät Behörden. Der TCS verteilt jedes Jahr rund 115'000 Leuchtgürtel und 90'000 Leuchtwesten an Kinder, damit auch ihre Mobilität sicher ist. 42’000 Teilnehmende zur Aus- und Weiterbildung zählen die Fahrzentren in allen Kategorien von Fahrzeugen jährlich.

Mit 32 Plätzen und rund 900'000 Logiernächten ist der TCS auch der grösste Campinganbieter der Schweiz. Die Mobilitätsakademie des TCS beforscht und gestaltet die Transformationen im Verkehr, wie die vertikale Mobilität der Drohnen oder die geteilte Mobilität, etwa mit den 400 elektrischen Lastenvelos «carvelo» und 43’000 Nutzenden. Der TCS ist Mitunterzeichner der Roadmap Elektromobilität 2025.

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