Pressemitteilung
Anstieg der Tierversuche im Jahr 2023

Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV

17.09.2024, Bern - Im Jahr 2023 sind rund 1,6 Prozent mehr Tiere in Tierversuchen eingesetzt worden als 2022. Während in den letzten Jahren ein Anstieg der Versuche der schwersten Belastung (Schweregrad 3) zu verzeichnen war, gab es 2023 keine weitere Zunahme. Etwa 39 Prozent der Tiere wurden in nicht belastenden Tierversuchen eingesetzt.

Die Forschungstätigkeit mit Tieren in der Schweiz bleibt hoch. Insgesamt wurden gemäss der Tierversuchsstatistik des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) im vergangenen Jahr 595 305 Tiere in Versuchen eingesetzt (+ 1,6 Prozent im Vergleich zu 2022). Die zuständigen kantonalen Behörden haben 2023 insgesamt 560 neue Forschungsprojekte mit Tieren bewilligt. Dies entspricht einer Abnahme von 106 Bewilligungen gegenüber 2022. Dieser Rückgang geht einher mit einem Rückgang der Anzahl gestellter Anträge.

Kein Anstieg der Tierversuche im Schweregrad 3
Seit 2014 ist ein nahezu kontinuierlicher Anstieg der Versuche im belastendsten Schweregrad 3 zu verzeichnen. Im Jahr 2023 wurde nun erstmals seit 2018 ein leichter Rückgang um 640 Tiere (- 2,4 Prozent) festgestellt. Ob die langjährige Tendenz damit gebrochen ist, wird sich erst in den nächsten Jahren herausstellen. Etwa 91 Prozent der Tierversuche des Schweregrads 3 werden durchgeführt, um Krankheiten beim Menschen zu erforschen. Mehr als die Hälfte der Tiere wird dabei für die Erforschung von Krebs und neurologischen Krankheiten eingesetzt.

Im zweithöchsten Schweregrad gab es 2023 einen Anstieg von rund 10 000 Tieren (+ 6,7 Prozent). Im Schweregrad 1 wurden rund 17 000 weniger Tiere eingesetzt als im Jahr 2022 (- 9,1 Prozent). Im Schweregrad 0 setzten Forschende rund 16 000 Tiere mehr ein (+ 7,5 Prozent).

Mehr Schweine eingesetzt
Mäuse, Vögel, Fische und Ratten kamen am häufigsten zum Einsatz. Bei den Schweinen ist eine deutliche Zunahme der Tierversuchszahlen zu verzeichnen. Ihr Anteil hat sich mit 42 000 Tieren im Vergleich zum Vorjahr rund verzehnfacht. Der Anstieg ist auf eine hohe Forschungstätigkeit im Bereich Tiergesundheit und Tierschutz zurückzuführen. Dafür wurden zirka 37 000 Schweine verwendet, wobei rund 99 Prozent im Schweregrad 0 eingesetzt wurden. Beispielsweise wurden Schweine für die Ermittlung von Indikatoren zur Bestimmung der Tiergesundheit eingesetzt.

Tierversuche ersetzen, reduzieren und verbessern
Forschende in der Schweiz müssen das 3R-Prinzip umsetzen: replace, reduce, refine. Das bedeutet, dass Tierversuche ersetzt, verringert und verbessert werden sollen. Um die Anwendung der 3R- Prinzipien voranzutreiben, hat der Bundesrat das Nationale Forschungsprogramm «Advancing 3R – Tiere, Forschung und Gesellschaft» (NFP 79) lanciert. Es startete im Mai 2022 und dauert fünf Jahre.

Die Tierschutzgesetzgebung unterscheidet zwischen vier Belastungskategorien – so genannten Schweregraden (0 bis 3): Versuche im Schweregrad 0 gelten als nicht belastend, beispielsweise Beobachtungsstudien. Bei Schweregrad 1 werden den Tieren kurzfristig leichte Schmerzen zugefügt. Bei Schweregrad 2 handelt es sich um Versuche mittlerer Belastung. Versuche im Schweregrad 3 belasten die Tiere schwer.


Medienkontakt:
Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV)
Medienstelle
Tel. 058 463 78 98
media@blv.admin.ch

17.09.2024 | von Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV

--- ENDE Pressemitteilung Anstieg der Tierversuche im Jahr 2023 ---

Über Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen ist eine Bundesbehörde der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Es ist das Kompetenzzentrum der Schweiz für die Bereiche Lebensmittelsicherheit, Ernährung, Tiergesundheit, Tierschutz und Artenschutz im internationalen Handel.

Hauptaufgabe des BLV ist es, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mensch und Tier aktiv zu fördern. Die Hauptpfeiler dafür sind beim Menschen Lebensmittelsicherheit und gesunde Ernährung und beim Tier Tierschutz und Tiergesundheit.

Der Hauptsitz des BLV ist in Bern. In Tänikon und in Zollikofen bestehen weitere Zentren zur Erforschung der tiergerechten Haltung von verschiedenen Tieren.


Quellen:
Swiss-Press.com    HELP.ch   Schweizerische Eidgenossenschaft




Offizieller News-Partner:
News aktuell

Swiss Press


Logoregister

Facebook X (früher Twitter) Instagram LinkedIn YouTube

TOP NEWS - powered by Help.ch

Bundesrat empfiehlt Annahme der Reform zur einheitlichen Finanzierung der Gesundheitsleistungen Bundesamt für Gesundheit BAG, 11.10.2024

Für faire Regeln und gegen Missbrauch! HEV Hauseigentümerverband Schweiz, 11.10.2024

GKB belegt Spitzenplätze in zwei Arbeitgeber-Rankings Graubündner Kantonalbank, 11.10.2024

NEWSTICKER - 13.10.2024
11:41 Uhr 20min
«Bist nicht echt»: Zwischen Elena und Leyla kippt die Stimmung »

09:21 Uhr SRF
Wie eine biblische Plage: Es «regnete» tote Schwalben »

07:00 Uhr Espace Wirtschaft
Kehrtwende in der Verkehrspolitik: Neue Bahnlinien, neue Haltestellen: So will der Bund mehr Pendler auf die Schiene bringen »

05:40 Uhr NZZ
Wem gehört der Nordpol? Die Russen sagen «uns» – das neue Ringen um die Arktis hat begonnen »

11:21 Uhr Computerworld
retailsolutions-Gründer Michael Anderer zieht sich zurück »

09:01 Uhr SNB Medienmitteilungen
2024-10-09 - Ergebnisse der Umfrage zur Akzeptanz von Bargeld bei ausgewählten Unternehmen 2024 »

3
4
12
25
31
41
3
Nächster Jackpot: CHF 26'100'000

16
23
32
46
49
4
5
Nächster Jackpot: CHF 36'000'000

Aktueller Jackpot: CHF 1'043'284