Pressemitteilung
Schweizer Holzernte sinkt um 2% im Jahr 2024

Bundesamt für Statistik BFS

16.07.2025, Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz 4,8 Millionen Kubikmeter Holz geerntet, was einem Rückgang von rund 2% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Sortimente Stammholz (–2%) und Stückholz zur Energiegewinnung (–11%) sind zurückgegangen, während Industrieholz (+4%) und Hackholz zur Energiegewinnung (+3%) zugenommen haben. Das Hackholz-Sortiment nimmt seit Jahren an Bedeutung zu. Mittlerweile deckt es 30% der gesamten Holzernte ab. Der Anteil Energieholz an der gesamten Holzernte hat sich in den letzten 20 Jahren beinahe verdoppelt. Dies geht aus der neusten Forststatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

In den Schweizer Wäldern wurden im Berichtsjahr 4,8 Millionen Kubikmeter Holz geerntet, knapp 0,1 Millionen Kubikmeter oder 2% weniger als 2023. Nach steigenden Ernten zwischen 2020 und 2022, sind nun seit zwei Jahren in Folge sinkende Zahlen festzustellen. Die tendenziell tiefere Nachfrage und entsprechend tiefere Holzpreise spielten dabei eine Rolle.

Diese Reduktion im Berichtsjahr war besonders ausgeprägt beim Stückholz (–11%). Schwächer fiel der Rückgang beim Stammholz (Sägeholz) aus, dessen Volumen knapp 2,2 Millionen Kubikmeter oder 2% weniger als 2023 betrug. Die starke Abnahme beim Stückholz konnte insbesondere in Privatwäldern beobachtet werden. Betroffen waren alle Forstzonen mit Ausnahme des Jurabogens und der Alpensüdseite.

Das Stammholzsortiment hat in den letzten 20 Jahren an Bedeutung verloren. Während im Jahr 2003 dieses Sortiment noch fast 70% des gesamten Erntevolumens ausmachte, ist es seit 2019 unter die 50%- Grenze gesunken. Im Jahr 2024 lag dieser Anteil noch bei knapp 46%. Im Gegenzug profitierte das Energieholz.

Stammholz-Angebot geht in den Waldkantonen mehrheitlich zurück
In zwei der fünf grössten Waldkantonen nach Waldfläche ging die Erntemenge insgesamt zurück: Bern (– 3%) und Wallis (–7%). In den anderen drei Kantonen nahmen die geernteten Mengen zu: Tessin (+13%), Waadt (+1%) und Graubünden (+1%). Obwohl es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Kantonen gab, reduzierte mehr als die Hälfte ihr Angebot für Stammholz. Bei den Waldkantonen betraf es Bern (–6%), Graubünden (–2%) und Wallis (–24%).

Die Kantone mit den fünf grössten Holzerntemengen, Bern (0,89 Mio. m3), Waadt (0,44 Mio. m3), Zürich (0,40 Mio. m3), Graubünden (0,37 Mio. m3) und Aargau (0,34 Mio. m3), lieferten im Jahr 2024 die Hälfte (51%) der gesamten Holzernte. In diesen fünf Kantonen befinden sich auch 48% der Waldflächen der Schweiz.

Volumen des genutzten Nadelholzes nimmt leicht zu
In den Schweizer Wäldern wurden im Jahr 2024 gut 3,2 Millionen Kubikmeter Nadelholz und 1,6 Millionen Kubikmeter Laubholz geerntet. Nadelholz machte somit zwei Drittel (67%) und Laubholz ein Drittel (33%) der Holzernte aus. Dieses Verhältnis hat sich gegenüber dem Vorjahr (65% zu 35%) leicht zu Gunsten des Nadelholzes verändert. Während das Volumen an Nadelholz im Vergleich zu 2023 leicht zunahm, verringerte sich das Volumen an Laubholz um 6%, was vor allem im Jura, im Mittelland und in den Alpen zu beobachten war. Mehr als die Hälfte des Nadelholzes (57%) wurde im Mittelland (31%) und in den Voralpen (26%) geerntet. Drei Viertel des Laubholzes (75%) wurde für Energiezwecke verwendet. Der Anteil Laubholz am Energieholz in Form von Hackschnitzeln sank im Berichtsjahr auf 52% (Vorjahr: 54%).

Das Volumen von Industrieholz nahm im Jahr 2024 zu (+4%) und sein Anteil an der gesamten Holzernte bezifferte sich auf 10%. Dieses Holzsortiment wurde hauptsächlich durch Nadelholz gespiesen (63%).

Nachfrage nach Energieholz in Form von Hackschnitzeln steigt weiter
Mit einem Volumen von 2,1 Millionen Kubikmeter deckte Energieholz im Jahr 2024 44% des gesamten Jahreseinschlags ab, was einem leicht höheren Volumen als im Vorjahr entspricht. Es lag rund zwei Prozentpunkte tiefer als Stammholz, das noch knapp 46% des gesamten Sortiments ausmacht. Der Anteil Energieholz an der gesamten Holzernte hat sich in den letzten 20 Jahren beinahe verdoppelt.

Eine Gegenüberstellung der beiden Energieholz-Sortimente zeigt, dass Stückholz im Vergleich zu 2023 um 11% gesunken, während das Hackschnitzelsortiment um 3% gestiegen ist und ein Volumen von 1,4 Millionen Kubikmetern erreichte. Dies spiegelt die Nachfrage der zahlreichen Anlagen wider, vor allem in den Waldgebieten der Alpen (+8%), des Juras (+5%) und der Voralpen (+1%).

Private Eigentümer weniger geneigt, zu bewirtschaften
71% der Waldfläche der Schweiz ist in öffentlicher Hand, während 29% von Privaten bewirtschaftet wird. Dieses Verhältnis ist seit Jahren stabil.

Im Berichtsjahr verringerte sich das Erntevolumen im Privatwald um rund 120 000 Kubikmeter oder 7%, was vor allem Stammholz und Stückholz (Energieholz) betraf. Lediglich das Sortiment Hackholz (Energieholz) nahm zu und sein Anteil stieg um 2 Prozentpunkte auf 26%. Die Forstzonen mit den grössten Veränderungen waren das Mittelland (–94 000 Kubikmeter) und die Voralpen (–42 300 Kubikmeter).

Der Einschlag in öffentlichen Wäldern veränderte sich nur geringfügig (+1%) und erreichte ein Volumen von 3,2 Millionen Kubikmetern. Hier waren es die zwei Sortimente Hackholz und Industrieholz, die im Vergleich zu 2023 zugenommen haben.

Finanzielle Lage der Forstbetriebe verschlechtert sich
Die 638 Forstbetriebe, die 2024 tätig waren, verzeichneten Einnahmen in Höhe von 622 Millionen Franken und Ausgaben in Höhe von 651 Millionen Franken. Gesamtschweizerisch belief sich das Defizit auf 29 Millionen Franken (2023: 20 Mio. Fr.). Die Forstbetriebe im Mittelland, in den Alpen und auf der Alpensüdseite verbuchten weiterhin Verluste. Die Forstbetriebe in den Voralpen verzeichneten eine positive Bilanz mit einem Gesamtgewinn von rund 2,4 Millionen Franken und die Forstbetriebe im Jurabogen wiesen ziemlich ausgeglichene Zahlen auf.


Medienkontakt:
Alessandro Rossi
BFS, Sektion Wirtschaftsstruktur und -analysen
+41 58 481 29 16
alessandro.rossi@bfs.admin.ch

16.07.2025 | von Bundesamt für Statistik BFS

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Quellen:
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