Pressemitteilung
US-Zollstreit und Goldhandel: Mehr Transparenz - nicht weniger

13.08.2025, In der Debatte um den US-Zollhammer und die Schweizer Goldindustrie gab es am Montagabend eine neue Wendung: US-Präsidenten Donald Trump will nun doch keine Zölle auf Gold erheben. Die Debatten schiessen jedoch am Ziel vorbei: Die Schweiz hat als Golddrehscheibe die Pflicht mit mehr Transparenz und Kontrollen der Lieferkette zur Reduktion von Menschenrechtsverletzungen, Umweltschäden und bewaffneten Konflikten beizutragen. Rasches Handeln ist nötiger denn je, denn der auf Grund der politisch unsicheren Lage steigende Goldpreis hat im Globalen Süden ein Goldrausch ausgelöst: Illegale Minen schiessen überall aus dem Boden.
Der aktuelle Zoll-Streit mit den USA hat die Gold-Industrie unfreiwillig ins Rampenlicht gerückt: Gestern verkündete der US-Präsident Donald Trump, dass nun doch keine Zölle auf Gold-Importe in die USA erhoben würden. Davor hatte die Tatsache, dass aussergewöhnlich viele Exporte dieses Jahr stark zum von Donald Trump kritisierten Handelsdefizit beigetragen haben, viel Kritik mit sich gebracht. Ausgelöst worden war die Goldnachfrage aus den USA durch die grosse Nachfrage nach sicheren Wertanlagen seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump.
Im Globalen
Süden hat auf Grund der geopolitischen Instabilität stetig steigende Goldpreis einen Goldrausch
ausgelöst. «In zahlreichen Afrikanischen Ländern entstehen laufend neue handwerkliche Minen,
meist illegal. Hier sind die Problematiken von Umweltverschmutzung, Menschenrechtsverletzungen,
Geldwäscherei und Einnahmeverlusten für die betreffenden Länder besonders akut», erklärt Marc
Ummel, Rohstoff-Experte bei SWISSAID, NGO für Entwicklungszusammenarbeit. (vgl.
In zahlreichen Recherchen hat Swissaid den Import von fragwürdigem Gold in die Schweiz nachgewiesen. Der Schweizer Goldsektor wurde von mehreren Sonderberichterstattern der Vereinten Nationen und von den deutschen Behörden wegen mangelnder Transparenz kritisiert. Die Schweiz ist die grösste Drehscheibe für den internationalen Goldhandel und verfügt über die weltweit grössten Goldraffineriekapazitäten.
Im Jahr 2024 importierte die Schweiz 2'162 Tonnen Gold im Wert von 93 Milliarden Franken. SWISSAID ist besorgt über die mangelnde Transparenz dieser Importe. Denn der Grossteil dieses Goldes ist bereits raffiniertes Gold, dessen tatsächliche Herkunft nicht deklariert wird. Das eklatanteste Beispiel sind die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), aus denen die Schweiz seit Jahresbeginn bereits 176,5 Tonnen des Edelmetalls (CHF 15,2 Milliarden) importiert hat. Die VAE sind das wichtigste Transitland für illegales Gold aus Afrika und Konfliktgold (z. B. Sudan), wie SWISSAID aufgezeigt hat.
Im Rahmen der Debatte rund um die US-Zölle, wurde zudem vorgeschlagen, den physischen Goldexport mit einem Kniff aus der Güterhandelsbilanz zu nehmen, indem man ihn als Kapitalstrom verbucht oder nur den Mehrwert der Dienstleistung vermerkt. «Das ist keine gute Idee,», argumentiert Marc Ummel, «wenn der Goldhandel aus der Zollstatistik verschwindet, gibt es keine Möglichkeit der Nachverfolgbarkeit mehr und ergo noch weniger Transparenz. Es braucht aber mehr Transparenz und nicht weniger, um zur Reduktion von Menschenrechtsverletzungen, Umweltschäden und bewaffneten Konflikten im weltweiten Goldhandel beizutragen.»
Forderungen
Seit mehreren Jahren verspricht der Dachverband ASFCMP mehr Transparenz. «Es ist an der Zeit, dass der Dachverband seinen Worten Taten folgen lässt und von seinen Mitgliedern verlangt, die Namen ihrer Lieferanten zu veröffentlichen», fordert SWISSAID-Rohstoff-Experte Marc Ummel.
Das Parlament hat diesen Sommer ein neues Zollgesetzt und damit auch eine strengere Edelmetallkontrolle verabschiedet. Künftig müssen Raffinerien die ganze Lieferkette kontrollieren und nicht nur die direkten Lieferanten. Konkrete Vorgehensweisen werden aber erst in der Verordnung festgelegt: SWISSAID fordert, dass die Verordnung über die Edelmetallkontrolle exakt an die OECD-Richtlinien angepasst wird, welche beispielsweise eine Offenlegung der Namen der Lieferanten vorsehen.
Kontaktpersonen:
Marc Ummel, Verantwortlicher der Rohstoffabteilung SWISSAID
Tel: +41 (0)79 694
49 21,
Fabian Molina, SP- Nationalrat und SW-Präsident
Tel: +41 (0)79 781 12 28,
Thaïs In der
Smitten
SWISSAID - Medien und Kampagnen
Tel. + 41 (0)77 408 27 65
--- ENDE Pressemitteilung US-Zollstreit und Goldhandel: Mehr Transparenz - nicht weniger ---
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