Pressemitteilung
Schienengüterverkehr verliert 2024 Marktanteile an die Strasse

Bundesamt für Statistik BFS

24.11.2025, Die Transportleistungen im Schienengüterverkehr sanken 2024 gegenüber dem Vorjahr um 2,6%. Dies ist der tiefste Stand seit fünfzehn Jahren. Gleichzeitig nahm der Strassengüterverkehr um 1,4% zu. Daher verkleinerte sich der Anteil der Schiene am gesamten Güterverkehr um einen Prozentpunkt auf 37% (Strasse: 63%). Dies geht aus der Gütertransportstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Der Transport von Gütern wird in der Schweiz hauptsächlich auf der Strasse und der Schiene abgewickelt. 2024 betrugen die Transportleistungen auf den entsprechenden Verkehrsnetzen insgesamt 26,1 Milliarden Tonnenkilometer, wobei ein Tonnenkilometer der Beförderung einer Tonne über einen Kilometer entspricht. Gegenüber dem Vorjahr blieb das Total der Transportleistungen praktisch unverändert (-0,1%). Während jedoch der Schienengüterverkehr um 2,6% auf 9,6 Milliarden Tonnenkilometer zurückging, nahm der Strassengüterverkehr um 1,4% auf 16,5 Milliarden Tonnenkilometer zu. Aufgrund dieser gegenläufigen Entwicklungen sank der Anteil der Schiene an den Transportleistungen um einen Prozentpunkt auf 37%, während jener der Strasse auf 63% anstieg. Auf der Schiene wurden letztmals 2009 tiefere Transportleistungen registriert als 2024.

Strasse und Schiene ergänzen sich Die beiden Verkehrsträger Strasse und Schiene stehen zwar teilweise in Konkurrenz zueinander, ergänzen sich aber grundsätzlich: Während die regionale Feinverteilung der Waren mit der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur in den meisten Fällen nur über die Strassen erfolgen kann, bietet die Schiene vor allem bei längeren Transportwegen Vorteile. Dies zeigt sich etwa darin, dass die schweren Strassengüterfahrzeuge 2024 in der Schweiz 66% ihrer Transportleistungen im Binnenverkehr und nur 34% im internationalen Verkehr (Import, Export, Transit) erbrachten, während bei der Bahn der internationale Verkehr mit einem Anteil von 75% dominierte.

Auch sind die mittleren Transportdistanzen im Schienengüterverkehr deutlich grösser als auf der Strasse: 2024 wurden Güter auf dem Schweizer Schienennetz durchschnittlich über eine Distanz von 168 Kilometern befördert, der Vergleichswert auf der Strasse lag bei 50 Kilometern.

Bahn auch im alpenquerenden Güterverkehr unter Druck Im alpenquerenden Güterverkehr ist die Bahn in der Schweiz traditionell stark und hatte auch 2024 mit 70% einen deutlichen höheren Anteil an den beförderten Tonnagen als die Strasse (30%). Im topografisch vergleichbaren Österreich war das Verhältnis im alpenquerenden Güterverkehr in etwa umgekehrt (26% Schiene, 74% Strasse). Der Grund für den hohen Bahnanteil in der Schweiz liegt unter anderem in der schweizerischen Verkehrspolitik, die seit Jahrzehnten die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene fördert.

Allerdings hat sich die Strasse 2024 gegenüber dem Vorjahr rund 2 Prozentpunkte Marktanteil von der Schiene zurückgeholt. Ein wichtiger Grund dafür waren mehrere Baustellen auf wichtigen Strecken des Schienengüterverkehrs, die sich negativ auf die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Güterzüge auswirkten. Zudem führten die Unwetter in Teilen der Schweiz im Sommer 2024 zu Produktionsausfällen der Industrie und in der Folge zu reduzierten Exportmengen bei gewissen schienenaffinen Gütern. Der Export per Schiene war 2024 so tief wie nie seit Beginn der statistischen Zeitreihe im Jahr 2008.

Im Schwerverkehr dominieren die inländischen Fahrzeuge Die schweren Strassengüterfahrzeuge – also Lastwagen und Sattelschlepper mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht – legten 2024 in der Schweiz insgesamt 2,2 Milliarden Kilometer zurück. Davon gingen 1,7 Milliarden Kilometer (78%) auf das Konto von inländischen und 0,5 Milliarden (22%) auf das von ausländischen Fahrzeugen. Zu den Fahrleistungen der schweren Fahrzeuge kamen rund 5,2 Milliarden Kilometer von Lieferwagen und anderen leichten Güterfahrzeugen mit einem Gewicht von höchstens 3,5 Tonnen. Unberücksichtigt sind die statistisch nicht erfassten Leistungen der ausländischen leichten Güterfahrzeuge. Diese dürften aber verhältnismässig gering sein.

Lastwagen und Sattelschlepper machen 3% des motorisierten Strassenverkehrs aus Die Fahrleistungen aller motorisierten Fahrzeuge des privaten Personen- und Güterverkehrs summierten sich 2024 auf insgesamt 66,7 Milliarden Kilometer. Somit steuerten die schweren Lastwagen und Sattelschlepper 3% und die leichten Güterfahrzeuge 8% zu den auf den Schweizer Strassen zurückgelegten Fahrzeugkilometern bei. Die Personenwagen machten mit 86% den mit Abstand grössten Teil aus. Die restlichen 3% entfielen auf Privatcars (Reisebusse), Motorräder und Motorfahrräder.


Medienkontakt:
Philippe Marti
BFS, Sektion Mobilität
+41 58 463 62 11
Philippe.Marti@bfs.admin.ch

24.11.2025 | von Bundesamt für Statistik BFS

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